Wie Leinöl plus Vitamin E
Auf den ersten Blick ist Leindotteröl vor allem eins: goldgelb in der Farbe und leicht erbsig im Geschmack, doch dahinter versteckt sich ein wahrlich gesundes Öl. 18 Prozent Linolsäure, die Omega-6-Fettsäuren enthält und 38 Prozent Alpha-Linolensäure, die Omega-3-Fettsäuren enthält, reihen sich neben reichlich Vitamin E. Zudem beinhaltet Leindotteröl auch bis zu 17 Prozent der recht unbekannten ungesättigten Ölsäure, die sich allerdings ähnlich positiv auf den Cholesterinspiegel auswirken können wie Linol- und Linolensäure. Mit Blick auf die Nährwerttabelle von Leindotteröl zeigt sich: Das Öl enthält weder Eiweiß noch Kohlenhydrate, dafür aber Fett sowie gesättigte, einfach gesättigte und mehrfach gesättigte Fettsäuren Nachdem insbesondere das verwandte Leinöl nur sehr kurze Zeit haltbar ist, sorgen Tocopherole, Plastochromanol-8 und Sterine im Leindotteröl für eine längere Haltbarkeit, denn sie wirken antioxidativ. Allerdings ist Leindotteröl bei weitem nicht so haltbar wie Rapsöl und muss in der Regel binnen sieben Wochen aufgebraucht werden.
Leindotteröl wird aus dem gepressten Samen des Leindotters (Camelina sativa) gewonnen. Dabei wird der reife Samen zermahlen. Im Aussehen ähnelt Leindotteröl dem bekannten Rapsöl. Begibt man sich jedoch auf die Spur des Grundrohstoffs, des Leindotters, fällt schnell auf, dass Leindotter eine uralte Kulturpflanze ist. Nicht zu verwechseln ist der Leindotter mit dem bekannteren Flachs, der auch als Lein bezeichnet wird. Leindotter blüht in zartgelber Farbe. Die Pflanze ist recht robust und hat nur wenige Ansprüche an Pflege und Boden. Sie ist unter Landwirten bekannt als Mischfrucht, die sich für den biologischen Anbau sehr gut eignet. So ist Leindotter ein wahres „Biokraut“ in doppelter Hinsicht, denn Leindotter braucht keine Chemie – und wurde auch weitestgehend in der ursprünglichen Form erhalten, ohne künstliche Züchtungen voranzutreiben. Biologisch betrachtet ist Leindotter, (lateinisch: Camelina sativa) übrigens ein Kreuzblütler, ähnlich wie Senf.
Leindotteröl wird wie folgt hergestellt: Aus den circa fünf Millimeter großen Samen, die aus der Schote herauszutrennen sind, kann Leindotteröl hergestellt werden. In jeder Schote befinden sich zwischen acht und 16 Samenkörner, von denen jeder Samen zwischen 28 und 42 Prozent Öl enthält. Der Samen kommt anschließend in eine sogenannte Schneckenpresse, die das Öl aus den Samen herauspresst. Das Rohöl muss dann – je nach späterem Verwendungszweck als Speiseöl oder für die Weiterverarbeitung – filtriert und sedimentiert werden. Um möglichst viele Nährstoffe zu erhalten gehört Leindotteröl in die Gruppe der kaltgepressten Öle.
Inhaltsangaben pro 100g
Nährwerte
Energie 860kcal
3600kJ
Fett 100.000mg
Vitamine
Vitamin E5 5mg
Fettsäuren
Gesättigte Fettsäuren 10.000mg
Linolsäure 15.000mg
Linolensäure 35.000mg
Ölsäure 15.000mg
Einfach ungesättigte FS 32.000mg
Mehrfach ungesättigte FS 58.000mg
Omega-3-Fettsäure 36.000mg
Omega-6-Fettsäure 18.000mg
Wie immer gilt, unsere Speiseöle sind ein unbehandeltes Naturprodukt, die Angaben können variieren und sind nur Nährerungswerte.
Gesundheitliche Aspekte
Leindotteröl kann Entzündungen hemmen und Gelenke aufbauen. Verglichen zu vielen weiteren Pflanzenölen gibt es bei Leindotteröl das sehr vorteilhafte Verhältnis von Omega-6 und Omega-3-Fetten. Auf Herz, Durchblutung sowie auf die Blutfettwerte gibt es damit einen positiven Effekt und vor Thrombosen kann das Leindotteröl zudem auch schützen sowie vor dem plötzlichen Herztod. Zudem hilft das Öl auch bei chronischen Entzündungen und gegen hohen Blutdruck. Wer täglich das Leindotteröl einnimmt, kann Volkskrankheiten entgegen wirken und den Blutzucker- und Cholesterinspiegel senken. Jeder kann nicht nur Diabetes, Bluthochdruck, hohem Cholesterinspiegel und Übergewicht entgegen wirken, sondern es eignet sich auch bei Magen- und Darmbeschwerden, rheumatischen Beschwerden und Gelenkbeschwerden. Bei der recht unbekannten ungesättigten Ölsäure gibt es bei Leindotteröl bis zu 17 Prozent und sie wirkt sich auf den Cholesterinspiegel wie Linol- und Linolensäure positiv aus. Wird das Öl aufgetragen, dann können Haare und Haut gepflegt werden und gerade bei Kosmetika, Massageölen, Lippenbalsamen, Seifen, Lotionen und Cremen ist es ein beliebter Bestandteil. Für trockene, raue oder empfindliche Haut sowie bei Akne ist das Öl sehr beliebt und nicht nur die äußerliche Anwendung funktioniert, sondern das Öl kann auch bei der Ernährung positiv sein. Oftmals wird das Öl im südösterreichischen Raum als Hausmittel genutzt und das Öl kann oral eingenommen werden, um die Immunabwehr zu stärken. Wird das Öl jedoch eingerieben, kann die Wundheilung gefördert und arthritische Beschwerden können gelindert werden. Wer die Samen von Leindotter zu sich nimmt, kann einen bittersüßen Geschmack feststellen und gerne kommt der Samen auf Brot, in Müsli oder in Salate. Wird Öl aus Samen gepresst, wird es für Prellungen, Wunden oder Verletzungen direkt auf die Haut aufgetragen und auch bei blauen Flecken wird das Öl aufgetragen sowie bei Nagelbettenzündungen kommt es direkt auf den Nagel. Aufgetragen wird das Öl auch bei entzündeter Haut oder bei Pickeln und es wird auch genutzt bei Sonnenbrand oder Frostbeulen. Bei Darmbeschwerden oder bei nervösem Darm gibt es auch die innerliche Anwendung und das Öl kann pur oder im Salat verwendet werden und es hilft dann gegen Bauchschmerzen und Darmverstimmungen. Das Öl ist durch essenzielle Fettsäuren passend für sämtliche Hautarten und äußerlich sowie innerlich genutzt wirkt das Öl entzündungshemmend. Als Massageöl ist das Leindotteröl gut geeignet, weil es sich auf der Haut gut anfühlt.
Rezeptvorschlag:
Gemüse mit Kräutern und Leindotteröl für 4 Personen
1 kg frisches Gemüse (je nach Saison)
4 EL Leindotteröl
2 TL Zitronensaft
Petersilie oder andere beliebige Kräuter
Salz und Pfeffer
Das Gemüse in kochendem Salzwasser bissfest garen, herausnehmen und mit kaltem Wasser abschrecken. Gut abtropfen lassen. Leindotteröl, Zitronensaft und gehackte Kräuter zusammenmischen und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Gemüse und Öl Mischung miteinander verrühren und entweder mit Reis, Kartoffeln oder auch frischem Baguette servieren.
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